Craniosacral Therapie

Craniosacral Therapie (CT) ist ein Teilbereich der Osteopathie, die von STILL
(1828-1917) begründet wurde.
Die CT wurde von SUTHERLAND, einem Schüler STILLs, als spezielle Behand-lungsmethode innerhalb der Osteopathie entwickelt. In den 70er Jahren wurde die Craniosacral Therapie von UPLEDGER und anderen aufgegriffen, weiterentwickelt und weithin bekannt gemacht. Mittlerweile gilt sie als eigenständiges Teilgebiet der Osteopathie.

Zentrale Grundsätze der Osteopathie und damit auch der Craniosacral Therapie lauten:

  • Bewegung ist Leben
  • Körper, Geist und Seele sind ein Ganzes
  • der Mensch hat alle Heilkräfte die er braucht zur Verfügung
  • Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig

Zum Craniosacralsystem (Cranium = Schädel; Os Sacrum = Kreuzbein) gehören:

  • der Schädel mit den Hirnhäuten
  • die Wirbelsäule bis zum Steißbein
  • die Rückenmarkshäute
  • die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit

Alle diese Strukturen stehen in enger Verbindung zum

  • Zentralnervensystem (ZNS)
  • Hormonsystem (Hypophyse und Hypothalamus)
  • Bewegungsapparat
  • Organsystem und
  • Gefäßsystem

In der Craniosacralen Therapie richtet sich der Therapeut maßgeblich nach dem Craniosacralen Rhythmus. Dieser ist wie Herzrhythmus oder Atemrhythmus ein eigenständiger Körperrhythmus der mit 7-14 Zyklen pro Minute abläuft. Er kommt vermutlich durch das An- und Abschwellen des Hirnwassers zustande. Er ist überall am Körper tastbar und gibt individuellen Aufschluss über die Funktionsweise des Craniosacralsystems und dessen mögliche Schwachstellen. Sind Körperbereiche nicht durchlässig (z.B. durch Verhärtung, Verstauchung, Narbenbildung u.ä.), so werden sie nicht mehr vollkommen von diesem Rhythmus durchdrungen. Dann setzt dort eine Entwicklung ein die wir als einschränkend, unausgewogen oder schmerzhaft wahrnehmen. Eine Vielzahl von Beschwerden lässt sich über eine Bewegungseinschränkung dieses Rhythmus' lokalisieren.

Durch sanfte, gezielte Manipulation und Bewegungsimpulse werden Einschränkungen gelöst und die Beweglichkeit des Gewebes maßgeblich verbessert. Tiefe Spannungen und Kompensationen können sich von innen heraus selbst lösen. Die Vitalfunktionen werden gestärkt, der Körper kommt wieder mehr in Balance, die Selbstheilungskräfte werden angeregt und meist macht sich wohlige Entspannung bemerkbar.